Der Leitfaden für Immobilieninvestoren in Spanien

Der Leitfaden für Investoren in Spanien

Einleitung

Spanien zieht weiterhin Tausende internationaler Immobilieninvestoren an. Ob zur Vermögensdiversifizierung, zur Generierung stabiler Mieteinnahmen oder zur Vorbereitung eines sonnigen Ruhestands – Immobilieninvestitionen in Spanien bieten außergewöhnliche Möglichkeiten. Dies ist jedoch eine wichtige Entscheidung, die ein umfassendes Verständnis des lokalen Marktes erfordert.

Als Branchenexperten wissen wir, dass Erfolg auf der Beherrschung der Spielregeln beruht: Besteuerung (ITP, IRNR), rechtlicher Rahmen (NIE, Mietrecht) und Optimierungsstrategien. Dieser Investorenleitfaden beantwortet Ihre Fragen, um Ihr Kaufprojekt in Spanien abzusichern.

Warum in spanische Immobilien investieren?

Investitionen in Spanien erfüllen mehrere strategische Ziele. Das Land profitiert von einer starken Mietnachfrage (national und international), einem leistungsstarken Tourismussektor und einer hohen Lebensqualität, die den Sachwert von Immobilien stützt. Darüber hinaus bietet der Markt eine große Vielfalt, von dynamischen Stadtzententren bis hin zu sonnigen Küsten.

Ansicht einer modernen spanischen Stadt wie Valencia oder Malaga, die Immobilieninvestitionsmöglichkeiten symbolisiert

Wesentliche Anlageziele

  • 🏠 Kauf einer Zweitwohnung: Ein Feriendomizil in der Sonne genießen und langfristig eine Wertsteigerung erzielen.
  • 📈 Langfristige Mietinvestition: Stabile passive Einnahmen (durchschnittliche Rendite von 3% bis 6%) in stark nachgefragten Städten wie Madrid oder Valencia erzielen.
  • ☀️ Touristische Mietinvestition: Eine höhere Rendite (bis zu 10-12%) anstreben, die jedoch sehr strengen lokalen Vorschriften (Lizenzen) unterliegt.
  • 🛠️ Kauf-Renovierung (Flipping): Eine Immobilie zur Renovierung erwerben, um einen Gewinn beim Wiederverkauf zu erzielen – eine Strategie, die hervorragende Kenntnisse des lokalen Marktes erfordert.

Investitionsgebiete mit hohem Potenzial 2025

  • Madrid: Die dynamische Hauptstadt, ein angespannter Mietmarkt und eigentümerfreundliche Vorschriften.
  • Barcelona: Internationale Metropole mit hohem Potenzial, trotz komplexerer Mietvorschriften.
  • Valencia: Die aufstrebende Stadt, die ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und eine starke Nachfrage von Studenten und Expats bietet.
  • Malaga & Andalusien: Wirtschaftswachstum, große Stadtentwicklungsprojekte und eine unbestreitbare touristische Anziehungskraft.
  • Balearen und Kanarische Inseln: Luxusmärkte und hoher Sachwert, ideal für saisonale Vermietung.

Spanien bietet einen sehr offenen Rechtsrahmen für ausländische Investoren, einschließlich Nichtansässiger. Die Vorgehensweise unterscheidet sich jedoch von der in Frankreich, und die Rolle der beteiligten Parteien ist nicht dieselbe.

Die Rolle des Notars vs. des Anwalts (Abogado)

Expertenrat: Dies ist der häufigste Fehler. In Spanien ist der Notar ein öffentlicher Beamter, der den Kaufvertrag beglaubigt und die Zahlung der Steuern sicherstellt. Er schützt nicht die spezifischen Interessen des Käufers. Nur Ihr unabhängiger Anwalt (Abogado) führt die „Due Diligence“ durch: Er prüft, ob die Immobilie frei von Schulden ist, die Baugenehmigungen ordnungsgemäß sind und sichert die gesamte Transaktion ab.

Wichtige Schritte im Akquisitionsprozess

Für Nichtansässige sind die ersten Schritte administrativ:

  1. Erwerb der NIE (Número de Identificación de Extranjero): Ihre Ausländer-Steuernummer, unerlässlich für die notarielle Unterschrift und die Zahlung von Steuern.
  2. Eröffnung eines spanischen Bankkontos: Notwendig, um Gelder zu überweisen und den „cheque bancario“ am Tag der Unterschrift zu bezahlen.
  3. Unterzeichnung des „Contrato de Arras“: Der Vorvertrag, bei dem Sie eine Anzahlung leisten (in der Regel 10%).
  4. Due Diligence (durch Ihren Anwalt): Überprüfung der rechtlichen, städtebaulichen und steuerlichen Konformität der Immobilie.
  5. Unterzeichnung der notariellen Urkunde („Escritura“): Die endgültige Eigentumsübertragung.
  6. Registrierung und Steuerzahlung: Eintragung in das Grundbuch (Registro de la Propiedad).

Besteuerung von Immobilieninvestitionen

Die Besteuerung ist der Dreh- und Angelpunkt jeder Investition. Die Steuern variieren stark je nach Autonomer Gemeinschaft (Region) und danach, ob die Immobilie neu oder gebraucht ist.

Person, die einen Taschenrechner verwendet, um die Steuern einer Immobilieninvestition in Spanien (ITP, Mehrwertsteuer) zu schätzen

1. Erwerbssteuern (Gesamtkosten: 10% bis 15% des Preises)

Kaufbesteuerung (Neu vs. Gebraucht)
Immobilientyp Hauptsteuer Zusätzliche Steuer (AJD)
Neubauimmobilie Mehrwertsteuer (IVA): 10 % AJD (Actos Jurídicos Documentados): 1 % bis 1,5 % (je nach Region)
Gebrauchte Immobilie ITP (Impuesto de Transmisiones Patrimoniales): 6 % bis 10 % (je nach Region) (In ITP enthalten)

Hinzu kommen Notar-, Registrierungsgebühren und Anwaltshonorare (insgesamt ca. 3% bis 5%).

2. Steuern auf Eigentum und Mieteinnahmen

Jährliche Steuern für Eigentümer (Ansässige und Nichtansässige)
Steuer Beschreibung Wer zahlt?
IBI (Impuesto sobre Bienes Inmuebles) Die lokale Grundsteuer, die an die Stadtverwaltung (Ayuntamiento) gezahlt wird. Alle Eigentümer.
IRNR (Impuesto sobre la Renta de No Residentes) Wenn die Immobilie vermietet ist: Steuer auf Mieteinnahmen (19 % für EU-/EWR-Ansässige, 24 % außerhalb der EU). Wenn die Immobilie leer steht: „Zurechenbare“ Steuer basierend auf dem Katasterwert. Nur für Nichtansässige.
Impuesto sobre el Patrimonio Vermögenssteuer. Gilt nur, wenn Ihr Nettovermögen in Spanien einen hohen Schwellenwert überschreitet (z.B. 700.000 €, regional unterschiedlich). Spezifische Fälle (hohes Vermögen).

Infografik, die die verschiedenen Steuern für Immobilieninvestitionen in Spanien beschreibt: ITP, Mehrwertsteuer, IBI, IRNR

3. Steueroptimierung

Für Investoren, die mehrere Immobilien verwalten, kann die Gründung einer spanischen Gesellschaft (S.L. - Sociedad Limitada) eine Strategie zur Steueroptimierung sein. Sie ermöglicht es, mehr Kosten abzusetzen und die Gewinnbesteuerung zu optimieren. Darüber hinaus vermeidet das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Frankreich und Spanien die doppelte Besteuerung.

Ist es möglich, als Nichtansässiger einen Immobilienkredit zu erhalten?

Ja, spanische Banken finanzieren Nichtansässige, aber die Bedingungen sind strenger. Rechnen Sie mit einer Finanzierung von maximal 70 % des Kaufpreises (und nicht des Schätzwertes) und der Notwendigkeit, solide Einkommensnachweise aus Ihrem Herkunftsland vorzulegen.

Welche häufigsten Fehler sollten vermieden werden?

  • Vernachlässigung der „Due Diligence“: Kaufen ohne Überprüfung früherer Schulden (die Immobilie haftet für Schulden, nicht die Person!) oder der städtebaulichen Situation.
  • Verwendung des Anwalts des Verkäufers: Es besteht ein offensichtlicher Interessenkonflikt. Beauftragen Sie immer Ihren eigenen unabhängigen Anwalt.
  • Unterschätzung der Kosten: Vergessen, dass 10% bis 15% des Kaufpreises zusätzlich an Steuern und verschiedenen Gebühren anfallen.
  • Ignorieren der Mietgesetze: Eine touristische Vermietung ohne Lizenz kann zu sehr hohen Bußgeldern führen.

Welche Tools sollten Sie zur Immobiliensuche nutzen?

Die meistgenutzten Immobilienportale in Spanien, die für eine Marktanalyse unerlässlich sind, sind Idealista und Voguimmo. Zögern Sie nicht, diese zu nutzen, um die Quadratmeterpreise in den Sie interessierenden Gebieten zu vergleichen.

Fazit

Die Immobilieninvestition in Spanien ist eine rentable und zugängliche Vermögensstrategie, vorausgesetzt, sie wird beherrscht. Der Markt ist reif, die Chancen sind real, aber die rechtlichen und steuerlichen Risiken sind länderspezifisch.

Der Erfolg Ihres Projekts hängt von Ihrer Vorbereitung und der Qualität der Fachleute ab, die Sie umgeben. Ein spezialisierter Anwalt und ein Steuerberater sind keine Kosten, sondern eine Investition zur Absicherung Ihrer Transaktion.

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FAQ: Immobilieninvestitionen in Spanien für deutsche Anleger und Bürger

Unsere Experten beantworten Ihre Fragen zu Steuern, rechtlichem Prozess und Rentabilität, um Ihren Kauf abzusichern.

Spanien bietet eine attraktive Kombination: eine starke Mietnachfrage (national und touristisch), eine hohe Lebensqualität, die den Wert der Immobilien stützt, und Möglichkeiten für stabile Rentabilität, sei es für passive Einkünfte oder langfristigen Wertzuwachs.

Der erste und unerlässliche Schritt ist die Beschaffung Ihrer NIE (Número de Identificación de Extranjero). Dies ist Ihre Steuernummer als Ausländer und sie ist obligatorisch, um ein Bankkonto zu eröffnen, den Kaufvertrag beim Notar zu unterzeichnen und Ihre Steuern zu bezahlen.

Nein, und das ist ein sehr häufiger Irrtum. In Spanien ist der Notar ein öffentlicher Beamter, der die Echtheit der Urkunde beglaubigt und sicherstellt, dass die Steuern bezahlt werden. Er prüft jedoch nicht die Schulden der Immobilie oder die Einhaltung der Baugenehmigungen.

Das ist die Aufgabe Ihres unabhängigen Rechtsanwalts (Abogado). Nur er führt die "Due Diligence" (Prüfungen) durch, um Ihre Interessen zu schützen: Er überprüft, ob die Immobilie schuldenfrei ist, ob die Genehmigungen in Ordnung sind und sichert die gesamte Transaktion ab.

Das ist die von Ihrem Anwalt durchgeführte Prüfung. Sie besteht hauptsächlich darin zu überprüfen, ob die Immobilie schuldenfrei ist (Hypotheken, unbezahlte IBI, Eigentümergemeinschaftsgebühren), denn in Spanien haften die Schulden am Objekt und nicht an der Person. Er überprüft auch die städtebauliche Konformität.

Es ist ratsam, ein zusätzliches Budget von 10 % bis 15 % des Kaufpreises einzuplanen. Dieser Betrag deckt die Steuern (ITP oder Mehrwertsteuer), Notarkosten, Gebühren für die Eintragung im Grundbuchamt (Registro de la Propiedad) und die Honorare Ihres Anwalts ab.

Sie zahlen die ITP (Impuesto de Transmisiones Patrimoniales), eine Art Grunderwerbssteuer. Dies ist eine regionale Steuer, deren Satz je nach Autonomer Gemeinschaft (Region), in der Sie kaufen, zwischen 6 % und 10 % variiert.

Für eine neue Immobilie zahlen Sie nicht die ITP, sondern die Mehrwertsteuer (genannt IVA) zu 10 %. Dazu kommt die AJD (Actos Jurídicos Documentados), eine zusätzliche regionale Stempelsteuer von 1 % bis 1,5 %.

Sie haben zwei Hauptsteuern:

  1. Die IBI (Impuesto sobre Bienes Inmuebles): die lokale Grundsteuer, die an die Gemeinde gezahlt wird.

  2. Die IRNR (Impuesto sobre la Renta de No Residentes): die Einkommensteuer für Nicht-Residenten.

Ja. Dies ist eine spanische Besonderheit. Wenn Sie Ihre Immobilie nicht vermieten, geht die Finanzverwaltung davon aus, dass Sie diese nutzen, und erhebt eine Steuer auf ein "fiktives Einkommen" (zugerechnet), das auf dem Katasterwert der Immobilie basiert.

Als EU-Bürger und Nicht-Resident werden Sie auf die Mieteinnahmen über die IRNR besteuert. Der Satz beträgt 19 % und wird auf die Netto-Mieteinnahmen angewendet (nach Abzug von Ausgaben wie Darlehenszinsen, IBI, Renovierungsarbeiten usw.).

Ja, spanische Banken vergeben Kredite an Nicht-Residenten, sind aber strenger. Sie finanzieren in der Regel maximal 70 % des Kaufpreises (und nicht des Schätzwertes). Sie müssen daher mindestens 30 % des Preises zuzüglich der 10-15 % Nebenkosten selbst aufbringen.

Dies kann eine sehr hohe Rentabilität bieten (bis zu 10-12 %), ist aber sehr riskant und komplex. Sie müssen unbedingt eine Touristenlizenz erhalten, die in vielen Städten (Madrid, Barcelona, Valencia...) sehr schwer zu bekommen ist. Der Betrieb ohne Lizenz führt zu extrem hohen Geldstrafen.

Der größte Fehler ist, die "Due Diligence" zu vernachlässigen und keinen eigenen Anwalt zu beauftragen. Der Kauf einer Immobilie ohne Überprüfung früherer Schulden kann Sie sehr teuer zu stehen kommen, da Sie diese Schulden rechtlich erben.

Dies ist das wichtigste Dokument, um die Überprüfungen zu beginnen. Es wird beim Grundbuchamt (Registro de la Propiedad) angefordert und gibt Auskunft über den offiziellen Eigentümer, die genaue Beschreibung der Immobilie und ob eingetragene Schulden oder Hypotheken bestehen.

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